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Montag, 3. Januar 2011

Nr. 14

Der Standard hat zum Jahresende eine tolle Bilderserie mit einigen wunderschönen Weltraumaufnahmen veröffentlicht! Ich könnte mir ja stundenlang solche Bilder ansehen, vor allem beeindruckt mich die Farbenfrohheit mancher Galaxien und Nebel.


Nun denn, wenden wir uns irdischeren Themen zu. Und da wird wohl auch im neuen Jahr noch genug zu Wikileaks rumkommen, so hat die CIA eine Arbeitsgruppe gegründet die sich mit den Wikileaksveröffentlichungen beschäfftigt und auf den (wahrlich treffenden) Namen W.T.F. hört! Ich nehme an das mein Publikum bei dieser Abkürzung sich mehrheitlich nur noch "What the Fuck?" denkt, doch bei der CIA versteht man unter darunter seit kurzem "Wikileaks Task Force", wenn denn diese Ähnlichkeit beabsichtigt wäre würde ich ihnen ja sogar Kreativität zugestehen, doch dass muss leider als nicht gegeben angenommen werden.
Die Berliner Zeitung veröffentlicht einen Appell gegen die Angriffe auf Wikileaks gemeinsam mit der tageszeitung, dem Freitag und der Frankfurter Rundschau.
Darüber wie sehr sich die Realität an die düsteren Szenarien des Cyberpunk annähert hat sich TAZ Autor Daniel Schulz Gedanken gemacht! Grundlegend hat er ja meiner Meinung nach Recht, auch wenn er die Gefärdung Assanges womöglich unterschätzt, denn dass die USA mit Gegnern aller Art nicht gerade zimperlich umgehen ist jetzt nicht gerade etwas neues. Und auch dass man in Europa vor dem Zugriff von CIA oder ähnlichen Organisationen nicht sicher ist wissen wir auch spätestens seit den Fällen Khaled El Masri und Murat Kurnaz!
Und Michael Moore hat einen offenen Brief an die schwedische Regierung geschrieben in dem er auch einige wichtige und richtige Punkte anspricht.

Wann auch immer über besonders gute oder besonder peinliche Beispiele von Journalismus stolpere teile ich dass ja hier gerne mit, mit letzterem kann ich zwar diesmal nicht dienen, aber die TAZ hatte ein bemerkenswertes Interview über investigativen Journalismus mit Seymour Hersh geführt das ich jedem ans Herz legen will.

Offenbar suchen sich diverse Banken nach/in der Wirtschaftskrise neue Betätigungsfelder, so eröffnet die Deutsche Bank ein Casino in Las Vegas. Ich muss gestehen soviel Ehrlichkeit zu gestehen dass ihr Geschäftsmodell zum Großteil aus Glücksspiel bestäht hätte ich Bankern nicht zugetraut. Und als ob das nicht schon irgendwie abschreckend genug währe:
124 Banken haben durch Kredite, Beteiligungen, Aktien und andere Finanzdienstleistungen insgesamt rund 175 Milliarden Euro in die Atomindustrie gesteckt - vom Uranabbau bis zur Endlagerung.

Selten aber doch gibt es auch positives zu berichten: ein nepalesischer Lehrer hat mitten im Himalaya ein Funknetzwerk aufgebaut über das nun 70.000 Menschen ins Internet kommen! Bitte überall nachmachen!
Eher in die Kategorie Kurioses fällt die Verhaftung eines Mafiosos: er hatte sich der Polizei gestellt da ihm das beständige Leben auf der Flucht zu einsam wurde!

Sleep Talkin' Man ist ein Blog der mich immer wieder schmunzeln lässt (und ja, der Name ist Programm!), doch aus eher nicht nachvollziehbaren Gründen scheinen manche Araber ein Problem mit Traumgesprächen zu haben, jedenfalls haben die Vereinigten Arabischen Emirate den Zugriff auf diesen Blog gesperrt:
A reader emailed to let us know that STM has been BANNED in the United Arab Emirates!

Mhhh, kaum ein Beitrag in dem ich nichts über Israel zu berichten habe was aber nicht daher rührt dass ich da immer verzweifelt etwas zu berichten suche. Aber diesmal immerhin mit gemischten Gefühlen...
Einen Nachtrag gibt es zum Angriff auf die Hilfsflotte Ende Mai letzten Jahres: Israel entschuldigt sich nicht für Angriff auf Gazaflotte.
Israel will sich bei der Türkei nicht für den blutigen Angriff auf eine Hilfsflotte für den Gazastreifen entschuldigen. Dies machte der israelische Außenminister Avigdor Lieberman am Sonntag klar. "Es wird keine Entschuldigung geben. Wer sich entschuldigen sollte, ist die Regierung der Türkei für ihre Unterstützung des Terrorismus", sagte Lieberman. Die Forderung der Türkei nach einer Entschuldigung nannte der ultra-nationalistische Politiker "gewagt".
Was ich von der ganzen Aktion halte brauch ich wohl nicht mehr erwähnen, aber es gibt auch aus dieser Gegend noch (mehr oder weniger) gute Nachrichten: "Nach Einsatz von Tränengas: Demonstrantin in Bilin getötet"
Warum dass eine gute Nachricht ist? Weil ich (und wohl die meisten LeserInnen) ansonsten nicht erfahren hätte dass es da ein palästinensisches Dorf gibt in dem allem Anschein nach die Mehrheit der Bewohner vernünftig sind! Obwohl das bereits der zweite Todefall bei Demonstrationen in dem Ort war hält die Gemeinschaft an einem pazifistischen Vorgehen fest, so werden dort allzu erregte Personen einfach kurzerhand der Demo verwiesen! Auch hier gilt: bitte nachmachen!

Bitte die folgende Meldung mit Vorsicht behandeln:
In Frankfurt wurden anscheinend Mitglieder eines Filmteams mitten in der Nacht in einer Bar von einer Gruppe Polizisten absolut Grundlos krankenhausreif geprügelt. Ich hab dazu leider keine Bestätigung (aber auch kein Dementi) gefunden, und obwohl ich von Ordnungshütern keine all zu hohe Meinung habe (und sie diese auch regelmäßig bestätigen) kommt mir dieser Vorfall unglaubwürdig vor. Denn wenn Polizisten auf einer Demo zu prügeln anfangen ist ja zumindest einigermassen klar wieso, aber hier..? Wenn dazu noch Details auftauchen werde ich das natürlich an euch weitergeben.

Maschek finde ich ja, im Gegensatz zu einem Großteil meiner Bekannten, eher unlustig, aber nichts desto trotz kann ich mit einigen Aussagen im Interview mit dem Standard etwas anfangen, die Highlights:
Teilweise geht er [der Schmäh] schon aus. Wenn ich mir etwa die Abhörprotokolle von ehemaligen Politbonzen durchlese, bin ich schon irritiert, wie nahe die Realität an der Welt ist, von der wir angenommen haben: So dämlich könnte Politik nie im Leben sein. Und das Schlimme ist: Es ist noch dämlicher. Es ist primitiver, es ist hinterfotziger, es ist menschenverachtender.
[...]
Österreich kommt langsam auf Entwicklungsland-Status - ohne Entwicklungsländer schlechtmachen zu wollen. Weit unter jeglichem Niveau, was man in Europa annehmen sollte. Es geht um Ethik der Politiker, die meiner Meinung nach nicht vorhanden ist.
[...]
In Wahrheit ist die Politik wesentlich schlimmer, als die meisten sich das vorstellen können. Das Fernsehen vermittelt den Eindruck: "Der ist ja eh nett." Einer ist ein bisserl dick, der andere grinst ein bisserl dämlich.
[...]
Sie [die österreichische Politik] ist leider gut vorhersehbar, weil österreichische Politik zum Großteil Stillstand bedeutet; man darf keine großen Erwartungen haben. Alles wird ausgesessen - man kommt nicht dazu, daran zu verzweifeln, weil man es leider schon so gewöhnt ist.
[...]
Als Grundregel sollte Satire prinzipiell alles dürfen. Je mehr Geschmacksgrenzen oder gesellschaftliche Tabus ein Witz verletzt, desto besser muss er sein.
[...]
Ich wünsche mir ganz persönlich, dass Politiker, die einfach schlechte Arbeit leisten, von sich selbst sagen: Ich habe in diesem Beruf nichts verloren, ich trete zurück, weil mir zum Beispiel sowieso ein Pharmabetrieb gehört oder ich im Aufsichtsrat eines Energieriesen sitze. Oder Politiker, die es nicht notwendig haben zurückzutreten, weil sie einfach großartig sind.
Vor allem in Bezug auf den letzten Absatz kann ich nur voll und ganz zustimmen!!! Wünsch ich mir auch (schon seit Jahren, leider bisher vergebens)!

Und zum Abschluss gibts wieder ein bischen was unterhaltsames:
Mehr Wünsche fürs neue Jahr(zehnt) (Titel beachten!!!) und sich (gegenseitig) prügelnde Politiker.

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