Zum Einstieg hab ich mal etwas von den Yes Men!
Die haben sich mal Apple vorgenommen und in deren Namen ein neues iPhone angekündigt.
Zwei iPhones auf einer Homepage zeigen zwei Bilder auf ihren Displays. Links: Ein dunkelhäutiger Junge trägt eine Kette aus Waffenpatronen um den Kopf, sein Gesicht ist verdeckt von Stahl. Rechts: Viele dunkelhäutige Hände beschmieren sich mit hellblauem und pinken Nagellack, es sieht lustig aus. Daneben steht der Satz: iPhone 4 CF. Better Phone. Better World."
Und damit weiter zu Wikileaks, auch diesmal gibts da wieder einiges zu Berichten zum Beispiel auch aus Österreich (mehr dazu aber erst am Ende).
Wie so mancher vielleicht schon mitbekommen hat hat die US Regierung Twitter "gebeten" so ziemlich alle Daten über einige Wikileaks Unterstützer zu übergeben, inklusive Anweisung niemanden (nicht einmal den Betroffenen) davon zu berichten. Was alleine genommen schon Fragwürdig währe, jedoch befindet sich unter diesen Personen auch eine isländische Abgeordnete, dementsprechend fällt auch die isländische Antwort aus.
Worauf ich eigentlich hinaus wollte (und das ist auch der Grund warum wir davon überhaupt erfahren haben) ist wie Twitter reagiert hat. Im Gegensatz zu Amazon, PayPal, Visa oder Mastercard haben die nämlich nicht einfach nachgegeben sondern sind gegen die Anweisung gerichtlich vorgegangen, zwar müssten sie jetzt dennoch die Daten rausgeben (inkl. aller gemeldeten E-mailadressen, Privatnachrichten und Followerlisten) durften allerdings die Betroffenen zumindest darüber informieren und ihnen somit Möglichkeit geben sich selbst dagegen zu wehren! In diesem Sinne: "Twitter introduced a new feature last month without telling anyone about it, and the rest of the tech world should take note and come up with its own version of it.
Twitter beta-tested a spine."
In diesem Zusammenhang sei euch der Vortrag von Nick Merrill beim 27c3 empfohlen, der betrieb einen kleinen InternetServiceProvider in New York und hat sich als erster erfolgreich gegen so eine "Verschwiegenheitsklausel" gewehrt. Und übrigens wurde er von Ron Gonggrijp zum Kongress eingeladen, und Ron hat dort diesmal die Keynote gehalten wo er erwähnt hat dass er seit er im Sommer letzten Jahres mit Wikileaks beim "Collateral Murder" Video zusammenarbeitete in seinem Keller plötzlich Handyempfang hat, Manche Zufälle sind schon etwas auffällig :-).
Ach ja, ich hab da noch was kleines nettes!
Die Zeit hatte ein tolle Interview mit Jean Ziegler, dazu will ich eigentlich nichts sagen, dass spricht eh für sich, deshalb nur ein kurzes Zitat daraus:
Brecht wurde am Ende seines Lebens gefragt: Was hat das alles denn genützt? All die Theaterstücke, die Schriften, dieses Ringen im Exil? Brecht dachte nach, und schließlich sagte er: Ohne uns hätten sie es leichter gehabt.
Dann hab ich da mal 2 kleinere Updates, ersteres zu Stuxnet, der scheint laut New York Times von den USA entwickelt und in Israel getestet worden zu sein. Israel bringt mich auch gleich zum zweiten Update, richtig es geht mal wieder um die Hilfsflotte/Terroristenunterstützer! Einerseits scheint da ein Film sich damit zu beschäftigen, andererseits macht die Türkei da (meiner Meinung nach zu Recht) weiterhin Druck und veröffentlicht nun Details aus deren Untersuchung:
In einem Gespräch mit Journalisten in Istanbul erhob Rende zu Beginn der Woche schwere Vorwürfe gegen die israelische Regierung. Der Angriff auf die Mavi Marmara sei vorbereitet und geprobt worden. Forensische Daten zeigten, dass von "Selbstverteidigung" nicht die Rede sein könne: Eines der Opfer zum Beispiel sei von einem Soldaten, der sich von einem Hubschrauber abseilte, noch aus der Luft durch einen Schuss in den Nacken getötet worden, wie der Einschusswinkel bewies. Alle Leichen seien gewaschen worden, bevor sie den türkischen Behörden übergeben wurden, berichtete Rende.
Ab und an lasse ich mich ja auch gerne mal über diesen Patentwahn aus den Teile der IT-Industrie von Zeit zu Zeit mal befeuern, aber nun wird es einfach nur mehr absurd, da fehlen mir einfach die Worte!
Mit technischem Fortschritt haben Patente auf Software nur insofern zu tun, als sie auf einem neuen Markt als Waffen eingesetzt werden, um dort möglichst viele Anteile zu sichern. Sei es, um den Mitbewerber durch Patentverfahren zu schwächen, sei es, um sich gegen ebensolche Angriffe zu verteidigen, wie es Nokia gerade gegen Apple versucht.
Den Vogel bei der gesamten Patentiererei rund um die Jahreswende aber hat die IT-Supermacht IBM abgeschossen, indem man ein Patent auf Patente beantragte. Genauer gesagt: IBM will sich den gesamten, ziemlich komplexen Prozess von der Einreichung bis zur Verwertungsstrategie von Patenten patentieren lassen.
In Deutschland hat vor einiger Zeit eine Lehrerin einen Schüler als Terroristen angezeigt, allerdings ohne zuvor mit ihm oder dem Schulleiter oder sonst jemanden darüber zu reden!
Ich lese ja besonders gerne ausländische Artikel über Österreich um zu sehen wie man uns denn mit etwas Abstand sieht, und in einem solchen Artikel hab ich mein neues Lieblingswort gefunden: Die Zwetschkenrepublik!!! Auch sonst ist diese Analyse dieser unserer Justiz sehr lesenswert da darin doch viele größere und kleinere Fälle der letzten Jahre schön zusammen gefasst werden.
Auch in den letzten Tagen wurde der "Gesamtbericht über den Einsatz besonderer Ermittlungsmaßnahmen" (=polizeiliche Überwachungen) für 2009 veröffentlicht, und da will ich zwar noch viel dazu sagen, brauch ich aber nicht, das hat der ORF nämlich schon so schön in drei Worte zusammengefasst:
Überwachung mehrheitlich erfolglos
Wie versprochen gibts jetzt noch die "Wikileaks-Austria-Edition".
Das Magazin News scheint sich für Österreich als primärer Ansprechpartner herauszukristallisieren, das berichtet Die Presse zumindest heute. Und eröffnet die veröffentlichungen mit der US Einschätzung zu Strache und der FPÖ, und was soll man sagen, die ist relativ treffend.
Dass Strache meinte, er habe eine "gemeinsame Position mit den USA zu den Muslimen", stieß den US-Beamten offenbar sauer auf, berichtet das Magazin. In ihrem Fazit schrieben die Beamten demnach, dass ein weiterer Dialog mit der FPÖ "wenig Gewinn bringend" sein werde. Speziell Vilimskys "formelhafte Wortmeldungen" würden belegen, dass es der Partei an qualifizierten Führungskräften mangle
Und ganz zum Schluß hab ich noch die inzwischen etablierten Lesetipps, diesmal mit gleich zwei negativ Beispielen. Als erstes zum warm werden "Österreich", aber da will ich eigentlich nichts dazu sagen, auf Behinderte eintetten is schließlich doof! Etwas mehr muss da schon der Spiegel einstecken, die haben ja auch einen gewissen Qualitätsanspruch...
Insgesammt kann man von diesem Artikel über die Linkenchefin Gesine Lötzsch halten was man will, aber ein Absatz darin ist einfach nur lächerlich:
Mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der Lötzsch über den Kommunismus spricht, vergisst sie dessen Blutspur. Kein Wort verliert sie über die Opfer des Kommunismus, über die Lager in der Sowjetunion, in China oder in Korea, die alle im Namen des Kommunismus errichtet wurden. Nicht einmal über die Kommunisten spricht sie, die Opfer von Kommunisten wurden.Wenn man der impliziten Logik diese Absatz folgt dürfte nämlich auch niemand mehr die Kirche positiv berichten ohne sich von deren zahlreichen Verbrechen in den vergangenen 2000 Jahren wie Hexenverbrennungen, Kreuzzüge, Inquisition oder Kindesmissbrauch zu distanzieren, oder auch dem deutschen Staat als solcher ohne von den Naziverbrechen abstand zu nehmen. Und das kann wol kaum ein erstrebenswerter zustand sein...
Der ORF hat mich jedoch mit einem (relativ) gut recherchierten Artikel zum Thema Urheberrecht positiv überrascht.
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