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Donnerstag, 19. April 2012

Fefe über Nazis

Fefe über Nazis, er spricht mir aus der Seele (vor allem in der ersten Hälfte).

Ist euch aufgefallen, dass gerade 100% der immensen Presseberichterstattung über Nazis … im Kontext Piratenpartei abläuft? Ich finde das ja auf der einen Seite gut, dass unsere Presse endlich mal die Nazis als Problem thematisiert. Aber, äh, haben wir das Naziproblem außerhalb der Piratenpartei gelöst oder wie? Die Piraten sind jetzt die Schuldigen, und damit erschöpft sich die Schuldigkeit der Presse?

Und die ganze Rhetorik ist schon wieder nur so eine Ausgrenz- und Bestraf-Rhetorik! Keiner fragt mal, wo die Nazis eigentlich herkommen. Und ob man vielleicht im Vorfeld schon was tun könnte. Nein, es geht nur um "keinen Fußbreit den Nazis". Das ist, worauf sich unser öffentlicher Diskurs reduziert hat. Wen man abstrafen kann. Niemand hat überhaupt ein Interesse daran, das Problem zu lösen. Es geht nur noch darum, wem man die Schuld zuschieben kann, und die kriegen dann wochenlang die Hucke voll.

Was für ein erbärmliches Schauspiel.

Ich glaube ja, dass wir so den Nazis eher mehr Leute in die Arme treiben. Die sind doch jetzt schon eine in sich geschlossene Randgruppe, die Ausgegrenzung gewöhnt ist. Der Effekt ist ja nicht, dass das Problem weggeht, sondern nur dass wir nicht mehr mitkriegen, was die so machen. Und dann sind wir alle entsetzt und empört, wenn wieder ein Ausländer zu Tode geprügelt wird.

Und durch diese Kultur des Strohmann-Abstrafens haben wir es geschafft, dass die Nazis in Sachsen die Macht übernehmen konnten, und es keiner gemerkt hat. Weil keiner auf die Nazis geguckt hat. Wir waren damit beschäftigt, jemand anderen abzustrafen. In diesem Fall die Linken, wo das im Übrigen eine genau so blöde Strategie ist, nur dass die sich dann eben nicht zusammenrotten und Leute umbringen, die Linken, sondern lieber Tee machen und eine Tüte bauen.

Und dann wundern wir uns am Ende, dass der Verfassungsschutz auch keine Erkenntnisse hat.